Was ist Soto-Zen?
Soto-Zen
steht für die Übung und das gesamte spirituelle Konzept des Meditations-Buddhismus, wie es von dem japanischen buddhistischen Mönch Dogen (1200-1254) vor 800 Jahren in Japan aus China eingeführt wurde.
Das Wort Soto-Zen
ist ein in den westlichen Sprachen entstandener Neologismus, der seinen Ursprung in den beiden japanischen Wörtern Sōtō-shū
und Zen
hat.
Das Wort bezeichnet in der Regel Zen-Einrichtungen oder Gruppen bzw. deren religiöse Praxis, die in einem mehr oder weniger definierten Zusammenhang mit der
Tradition des Zen-Buddhismus der japanischen Sōtō-shū stehen. Als hervorstechendes Merkmal des Soto-Zen wird meist folgendes genannt:
- Die spezielle Form der Zen-Meditation, das Zazen steht am Anfang aller Bemühungen. Um das Zazen herum werden verschiedene Elemente des Alltags
nach dem Vorbild des klösterlichen Lebens japanischer Trainingstempel des Zen-Buddhismus ritualisiert. Dieses Ritual hat sich im Laufe der Geschichte
zum Teil aus den Regeln der Vinaya der indischen Sangha entwickelt und zum Teil aus dem Vorbild des chinesischen kaiserlichen Hofzeremoniell vor dem 12. Jahrhundert.
- Bei der Ausübung des Zazen konzentriert man sich ganz auf die Körperhaltung und versucht nicht spezielle oder schwierige buddhistische Fragestellungen zu lösen.
Dies wird auf japanisch Shikantaza 只管打座 "vollständige Konzentration nur auf das Sitzen" genannt. Es wird einem zwar dann mit der Zeit auch passieren, dass man in
der einen oder anderen schwierigen Fragestellungsschleife hängenbleibt, aber es wird nicht versucht, dieses extra zu provozieren. Es werden also keine Meditationsobjekte
wie ältere Geschichten (Koans) verwendet, sondern es wird immer versucht, sich auf den Zustand des eigenen Körpers im gegenwärtigen Moment zu konzentrieren.
- Die Meditierenden sitzen mit dem Gesicht zur Wand und nicht zum Raum bzw. zu den anderen Meditierenden.
- Verschiedene Rituale und Abläufe innerhalb der Meditationspraxis unterscheiden sich marginal von denen anderer japanischer Zen-Schulen.